Wie entlaste ich mich als Angehöriger?

Viele Angehörige übernehmen über Jahre hinweg Verantwortung – aus Liebe, aus Pflichtgefühl, manchmal auch, weil niemand sonst da ist.

Und oft vergessen sie dabei sich selbst.

 

Aber Pflege braucht Kraft. Und Kraft braucht Pausen.

Hier sind Wege, wie du dich als Angehörige*r entlasten kannst:

 

  1. Sprich über deine Grenzen.
    Du musst nicht alles alleine schaffen. Es ist keine Schwäche, um Hilfe zu bitten – es ist Stärke.
  2. Nutze das Pflegegeld bewusst.
    Pflegekassen stellen finanzielle Mittel bereit – zum Beispiel für eine 24-Stunden-Betreuung oder Verhinderungspflege.
  3. Lass dich begleiten.
    Eine Betreuungskraft kann nicht nur entlasten, sondern Sicherheit geben – für dich und deine Liebsten.
  4. Plane Auszeiten.
    Auch kurze Pausen wirken Wunder. Ein Spaziergang, ein Kaffee mit Freunden, ein Wochenende mit Abstand: Du darfst das.
  5. Nimm Beratung in Anspruch.
    Du musst den Weg nicht alleine gehen. Bei JoLi Mensch beraten wir dich mit Herz und Erfahrung – offen, ehrlich und auf Augenhöhe.

 

Denn wer gut für andere sorgen will, muss auch gut für sich selbst sorgen.


Und genau dabei möchten wir dich unterstützen.

Was ist 24-Stunden-Betreuung wirklich?

 

Der Begriff „24-Stunden-Betreuung“ kann leicht missverstanden werden.

Er bedeutet nicht, dass die Betreuungskraft rund um die Uhr im Einsatz ist – sondern dass sie mit im Haushalt lebt und tagsüber sowie bei Bedarf auch nachts unterstützend zur Seite steht.

 

Die Betreuungskraft übernimmt Aufgaben wie:

 

  • Hilfe bei der Körperpflege und beim Ankleiden
  • Zubereitung von Mahlzeiten und Unterstützung im Haushalt
  • Gesellschaft leisten, aktivieren und Sicherheit geben
  • Begleitung bei Arztbesuchen oder Spaziergängen
  • Betreuung bei Demenz – mit Geduld und Herz

 

Pflegegeld & Finanzierung – welche Unterstützung gibt es?

Wenn ein Mensch pflegebedürftig ist und einen Pflegegrad hat, steht ihm Pflegegeld von der Pflegekasse zu. Dieses Geld kann auch für eine 24-Stunden-Betreuung verwendet werden – zum Beispiel als Teilfinanzierung der Betreuungskraft oder der Vermittlungsgebühren.

 

Beispiel Pflegegeld (Stand 2024):

 

  • Pflegegrad 2: 316 € / Monat
  • Pflegegrad 3: 545 € / Monat
  • Pflegegrad 4: 728 € / Monat
  • Pflegegrad 5: 947 € / Monat

 

Zusätzlich gibt es:

Verhinderungspflege – bis zu 1.612 € pro Jahr

Diese kann genutzt werden, wenn Angehörige verhindert sind – z. B. zur Finanzierung der Betreuungskraft.

 

Auch Kurzzeitpflege kann anteilig umgewandelt werden – das bedeutet: bis zu 2.418 € jährlich zusätzlich möglich.

 

Tipp: Betreuungskosten können steuerlich als haushaltsnahe Dienstleistung abgesetzt werden.

 

Wir beraten Sie gern, wie Sie Pflegegeld und Zuschüsse optimal nutzen können – und helfen bei der Beantragung!

 

Wie funktioniert das mit dem Pflegegeld in Kombination mit der 24-Stunden-Betreuung?

Viele Angehörige fragen sich:

„Wenn ich Pflegegeld bekomme – kann ich das für die Betreuungskraft verwenden?“

Die Antwort ist: Ja – und das sogar sehr sinnvoll.

 

Pflegegeld ist eine monatliche Leistung der Pflegekasse, die Sie frei verwenden können, z. B. für:

Die private Anstellung einer Betreuungskraft

Eine Betreuung über eine Vermittlungsagentur wie JoLi Mensch

Oder zur Unterstützung durch Angehörige

 

Das bedeutet:

Sie dürfen das Pflegegeld auch zur Finanzierung Ihrer 24-Stunden Betreuung einsetzen. 

Wichtig zu wissen:

 

 

Das Pflegegeld wird weitergezahlt, auch wenn Sie zusätzlich Verhinderungspflege beantragen.

Es wird nicht gekürzt, wenn Sie eine ausländische Betreuungskraft über ein legales Modell beschäftigen.

Wir helfen Ihnen gern dabei, Pflegegeld und Zuschüsse optimal zu kombinieren.

 

 

Was braucht eine Betreuungskraft, um sich wohlzufühlen?

Damit eine Betreuungskraft gut arbeiten – und sich dabei auch wohlfühlen kann – braucht sie mehr als nur eine Aufgabe. Sie wird Teil des Alltags, oft für mehrere Wochen – und sollte sich willkommen und respektiert fühlen.

 

Wichtig sind:

  • Ein eigenes, abschließbares Zimmer mit Bett, Stauraum und Fenster
  • Zugang zu Bad & Küche
  • Verpflegung – sie isst in der Regel mit der zu betreuenden Person
  • Ruhezeiten & Rückzugsmöglichkeiten
  • Freizeit – in Absprache, mindestens einige Stunden pro Tag
  • WLAN, um Kontakt zur Familie zu halten und sich zu erholen
  • Ein wertschätzendes Miteinander

 

Ein herzliches Willkommen, klare Absprachen und etwas Zeit zum Ankommen helfen dabei, dass die Betreuung gelingt – für alle Beteiligten.

Was passiert, wenn die Chemie nicht stimmt?

 

So viel lässt sich planen – aber manchmal passt es einfach nicht.

Die Betreuungskraft ist freundlich, erfahren, hilfsbereit – und trotzdem entsteht kein gutes Gefühl. Vielleicht ist es der Tagesrhythmus, vielleicht die Sprache, vielleicht einfach das Bauchgefühl.

 

Und das ist völlig in Ordnung.

 

Denn Betreuung ist etwas sehr Persönliches.

Und: Niemand muss in einer Situation bleiben, die sich nicht gut anfühlt.

 

Bei JoLi Mensch begleiten wir dich nicht nur bis zur Vermittlung – wir sind auch danach für dich da.

 

Wenn du merkst, dass es nicht passt:

Sprich mit uns. Offen und ehrlich – ohne Druck.

Wir finden gemeinsam eine Lösung.

Meist hilft schon ein Gespräch, manchmal ist ein Wechsel der Betreuungskraft sinnvoll.

Wir kümmern uns zuverlässig und schnell – damit dein Alltag stabil bleibt.

 

Deine Sicherheit, dein Gefühl, dein Zuhause stehen bei uns an erster Stelle.